Die Galerie Klüser zeigt in ihrer neuen Ausstellung ausgewählte Arbeiten von Studierenden aus der Klasse Gregor Hildebrandt. Es werden dabei Arbeiten präsentiert, die auf unterschiedliche Art und Weise verschiedene Blickwinkel und -wechsel erforschen und die BetrachterInnen auch zu einem Wechsel ihres Blickes ermutigen möchten.
Kuratiert wurde die Ausstellung von Gregor Hildebrandt selbst, der seit vielen Jahren auch im Programm der Galerie Klüser vertreten ist und seit 2015 an der Akademie der Bildenden Künste in München Malerei und Grafik unterrichtet. Die Akademie liegt direkt gegenüber der Galerieräume, getrennt durch den Akademiegarten, durch dessen Bäume man die jeweiligen Gebäude sehen kann. Bei der letzten Ausstellung von Gregor Hildebrandt, bei der im Winter 2019/2020 neue Werke von ihm gezeigt wurden, gab es bereits eine erste Intervention mit der Akademie – zwischen dieser und den Galerieräumen wurde von Fenster zu Fenster ein Kassettenband gespannt. Jetzt hingegen besteht ein direkter Blick in die und zur Klasse – also ein Blick zurück nach vorn.
Dementsprechend interpretieren die Werke der KünstlerInnen verschiedene Symbole, Materialien oder Größen der Kunstgeschichte neu und lassen ihre persönlichen Erinnerungen einfließen.
So etwa Nata Togliatti, die sich in ihren „Cave Paintings“ an die Tapetenmotive in der alten Wohnung ihrer Familie in Russland aus ihrer Kindheit erinnert. Ihre Arbeiten sind auf alten Pappen von Kartons, die sonst im Altpapier gelandet wären, gemalt.
Das Thema Erinnern, auch im Kontext der Umgebung, findet sich in allen Werken der Ausstellung wieder, so auch bei den Werken von Ludwig Stalla.
Bei seinen Arbeiten handelt es sich um Werke, die Staub, der bei industriellen Prozessen entstanden ist, zu neuen Bildern verdichten und so die Materie als solche und deren Verarbeitungsweise thematisieren. Das Material zeigt im Werk die elementaren Prozesse und die damit einhergehenden Wirkungen auf, wodurch die BetrachterInnen ein unbeachtetes alltägliches Material wie Staub in einem ganz neuen Licht sehen können.
Damit heben Nata Togliatti und Ludwig Stalla beide in ihren Arbeiten ein Alltagsmaterial zu einem dauerhaften Erinnerungsträger und ändern dadurch für die BetrachterInnen den Blickwinkel auf diese Materialien.
Die Galerie und die Künstler möchten mit der Ausstellung auch den Blick nach vorn in eine Zeit der Normalität, wie wir sie von „früher“ kennen, richten und mit ihren jungen und spannenden Positionen dazu inspirieren, gleichzeitig zurück, aber auch in die vielversprechende Zukunft zu blicken.
Die Ausstellung findet im Rahmen von NEUSTART KULTUR und der Förderung von Stiftung Kunstfonds 13 statt.
Ludwig Stalla hatte im Herbst 2020 eine Einzelausstellung mit neuen Arbeiten bei IAM – International Arts Management. Für weitere Fragen zum Künstler oder einzelnen Arbeiten melden Sie sich bitte bei uns info@iam-artadvisors.com